HTL Vöcklabruck erhielt das österreichische Umweltzeichen

Das Österreichische Umweltzeichen ist ein unabhängiges Gütesiegel für Umwelt und Qualität und wird vom Bundesministerium vergeben. Fast alle Nationen weltweit bieten die Möglichkeit, sich als Betrieb oder Organisation nach einem Umweltzeichen („Ecolabel“) zertifizieren zu lassen und sich somit für nachhaltigen Umwelt- und Klimaschutz einzusetzen.

Die HTL Vöcklabruck möchte hier neben vielen anderen Schulen in Österreich als Vorbild voranschreiten.

Im Anforderungskatalog sind Muss-Kriterien in Bereichen wie z.B. Bildung für nachhaltige Entwicklung, Energie und Bauausführung, Wassernutzung, Abfallmanagement, Mobilitätsmanagement und Beschaffungsmanagement zu erfüllen.

Kooperationen mit regionalen, nationalen und internationalen Partnern sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung gehören ebenfalls zu den Muss-Kriterien, welche für eine positive Zertifizierung zu erfüllen sind.

Gemeinsam mit SchülerInnen und Lehrkräften wurden bisher über 20 Projekte zum Gesundheits,- Umwelt- und Klimaschutz ins Leben gerufen und zum Teil bereits umgesetzt. Am 7. Oktober 2021 wurde nun bei einem Audit bestätigt, dass alle Anforderungen zur Erlangung des Österreichischen Umweltzeichens erfüllt wurden. Somit wird der HTL Vöcklabruck dieses Gütesiegel verliehen.

Unter dem Motto „Gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit“ hat das Bundesministerium für Tourismus und Nachhaltigkeit alle Lizenznehmer und Partner des Österreichischen Umweltzeichens aufgerufen, ihr Engagement für den Umwelt- und Klimaschutz sichtbar zu machen. Nach Verleihung der Plakette „Umweltzeichen-Schule“ möchten wir hiermit als HTL Vöcklabruck unser Engagement für Umwelt, Gesundheit und Klimaschutz nach außen tragen.

Das Team

Lehrpersonen
Lechner Richard Koordination
Wolfgang Hütter Energienutzung- und einsparung, Bauausführung
David Ablinger Umweltmanagement, Information und Soziales
Stricker Gerhard, Hochleitner Thomas Schuleigener Außenbereich
Ulrike Schacherleitner, Schnötzinger Andrea Bildungsqualität und Bildung für nachhaltige Entwicklung
Martina Glück Mobilität, Schulweg und Verkehr
Wolfgang Hütter Wasser, Abwasser, Abfallvermeidung und -reduktion
Evelyn Lehner, Pillichshammer Karin Ernährung inklusive Speisen- und Getränkeangebote
Verwaltungspersonal
Idham Aliefendic Koordination
Marion Feindert Koordination
Lisa Lachberger Presse, Koordination Sekretariat
Sabine Riedl Finanzierung
Karin Ennsberger Verpflegung
Elisabeth Mooshammer Verpflegung

Projekte

KING/QUEEN OF GREEN MILES

Neben vielen anderen Projekten wurde an der HTL Vöcklabruck das Projekt „King and Queen of Green Miles“ ins Leben gerufen. Dabei sammeln SchülerInnen und LehrerInnen sogenannte grüne Kilometer am täglichen Weg in die Schule/Arbeit. Die Strecke wird mit dem E-Bike, dem Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt – auf PKW, Bus oder Moped wird so viel wie möglich verzichtet. Die gesammelten, CO2-freien Kilometer werden gezählt und von den TeilnehmerInnen über eine App in eine Liste eingetragen. Eine aktuelle Rangliste der eingesparten grünen Kilometer und das dabei vermiedene CO2 werden über die digitalen Infotafeln in der HTL angezeigt. Der Bikeshop Hammerschmid in Gmunden war von diesem Projekt, das bereits im Schuljahr 2020/21 gestartet worden ist, so begeistert, dass für das Schuljahr 2021/22 ein E-Mountainbike sowie einen Helm und ein dazupassendes Schloss der Firma Abus im Wert von mehr als 3.000 Euro als Siegespreis zur Verfügung gestellt wird. LehrerInnen sind von diesem Wettbewerb ausgeschlossen, dürfen aber nach wie vor CO2-frei in die Schule kommen.

HTLVB Earth Run: Spendenlauf

Im Rahmen der Erlangung des Österreichischen Umwelt­zeichens entstand die Idee, einen Charity-Lauf für Umweltschutz zu veranstalten. Daher planen die SchülerInnen der HTLVB, im Schuljahr 2021/22 einen Spendenlauf über 2 km pro Runde (Start und Ziel: HTL) durchzuführen. Für jeden gelaufenen Kilometer wird von einem Sponsor, den sich jede Läuferin und jeder Läufer selbst suchen kann, ein Euro für Klimaschutzprojekte gespendet. Alle Laufbegeisterten, die sich für Klimaschutz einsetzen wollen, sind eingeladen, am HTLVB Earth Run teilzunehmen.

Gestaltung der HTL-Außenanlagen: „7 Bäume für 7 Abteilungen“

Die Außenflächen rund um das HTL-Gebäude werden derzeit kaum genutzt. In einem Teilprojekt des Umweltzeichens haben sich Schülerinnen und Schüler nun mit der Neugestaltung der Außenanlagen auseinandergesetzt.

Durch die Umgestaltung der Außenflächen könnten viele positive Effekte erzielt werden:

  • passendes Umfeld für die Verleihung von Auszeichnungen und Maturafeiern
  • Aufenthaltsraum für Unterricht im Freien
  • Aufenthaltsraum für SchülerInnen nach dem Unterricht/Lernen im Freien
  • optisch ansprechende Gartenlandschaft und Erholungsraum für SchülerInnen, LehrerInnen und Schulpersonal
  • natürliche Beschattung durch Bäume
  • Lebensraum für Bienen und Insekten
  • Wasserflächen und Bäume als große CO2-Speicher

Das Projekt „Außenanlagen“ wurde von den SchülerInnen bereits bis ins kleinste Detail durchgeplant. Sie erstellten eine Pflanzliste (Garten und Biotop) sowie eine Aufstellung der erforderlichen Materialien, zudem wurde die notwendige Vorgehensweise für das Anlegen eines Teiches festgelegt.

 

HTL-E-Scooter

Da SchülerInnen wie LehrerInnen tagtäglich zwischen Werkstätte und Hauptgebäude hin- und zurückpendeln, ist die Idee entstanden, im Rahmen eines Maturaprojekts eigene HTL-E-Scooter zu konstruieren und zu bauen. Die Nutzung dieser Scooter soll für Bedienstete, SchülerInnen und LehrerInnen möglich sein und in Form eines „Shared Mobility“-Konzeptes realisiert werden. Dabei soll der E-Scooter über einen QR-Code aktiviert und im vorgesehenen Bereich freigeschaltet werden können. Bei der Entwicklung des E-Scooters soll besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit und lange Haltbarkeit gelegt werden.

E-Bike-Taxi: „Ich hole dich ab“

Häufig müssen Verwandte, Kinder oder FreundInnen irgendwo abgeholt werden: vom Zug, Turnunterricht, der Musikschule etc. Es wären oft nur kurze Strecken, die dann mangels Alternative trotzdem mit dem Auto zurückgelegt werden. SchülerInnen der HTL haben hier die Lösung gefunden: das E-Bike-Taxi. Mittels eines Adapters wird ein zweites, normales Fahrrad am Lenkkopflager befestigt und somit eine Transportmöglichkeit für eine zweite Person geschaffen.

SchülerInnen der HTL verwendeten für den Bau des Prototyps ein älteres Fahrrad (Upcycling), das mit dem Adapter schnell und einfach an die Sattelstütze des E-Bikes angeschlossen werden kann.

Nach ersten Testfahrten mit dem Prototyp waren die SchülerInnen auch von ihrer Idee begeistert und fassten das kurz so zusammen: „Das E-Bike-Taxi fährt sich ähnlich wie ein normales Tandem-Fahrrad – mit dem Vorteil, dass der hintere Fahrer unabhängig vom vorderen auch mittreten kann. Dabei hat der hintere Fahrer auch die Möglichkeit, zusätzlich zu bremsen, was bei einem herkömmlichen Tandem oft nicht der Fall ist.“ Wichtig ist auch, dass bei Bedarf die Verbindung zwischen den beiden Fahrrädern jederzeit und einfach gelöst werden kann.

Die Gabel des „upgecycelten“ Fahrrads wurde nicht entsorgt, sondern für ein weiteres Projekt im Rahmen des Umweltzeichens verwendet.

Lastenanhänger für ein E-Bike

Viele wünschen sich einen Lastenanhänger für das eigene Fahrrad. Am Markt verfügbare Lastenanhänger werden aber größtenteils im Ausland/in Übersee produziert und/oder sind sehr teuer.

Daher wurde von den SchülerInnen der HTL ein neuer Lastenanhänger konstruiert und gefertigt. Dabei wurden alte Fahrradgabeln und Reifen für das Fahrgestell verwendet bzw. „upgecycelt“.

Das Ergebnis dieses Projektes: ein einfach zu montierender Fahrradanhänger für eine Zuladung von bis zu 50 kg.

Der Lastenanhänger soll am eigenen Schulareal für den Transport von sperrigen Gütern oder Gartenutensilien eingesetzt werden. Für den Anhänger kann dieselbe Anhängekupplung wie für das E-Bike-Taxi verwendet werden.

Einrad-Lastenanhänger für ein E-Bike

Der Fokus dieses Projekts lag auf der Konstruktion eines leichten und weniger sperrigen Lastenanhängers. Deshalb wurde auf Gewichtsreduktion bzw. Einsparung von Material besonders viel Wert gelegt.

Gemeinsam mit den SchülerInnen wurde eine Lösung gefunden, für die lediglich eine alte Fahrradgabel benötigt wird. Auch hier wurde die Anhängekupplung des E-Bike-Taxis für die Verbindung zwischen E-Bike und Schweißkonstruktion des Lastenanhängers verwendet, um eine seitliche Stabilisierung zu gewährleisten.

Photovoltaik für einen E-Bike-Lastenanhänger

Ein E-Bike muss nach dem Gebrauch an eine Stromversorgung angeschlossen werden. Mit einem Photovoltaikpaneel auf dem Fahrrad-Lastenanhänger könnte ein E-Bike auch ohne Anschluss an ein festes Stromnetz mit Energie versorgt werden. Der Gedanke, unabhängig von einem ortsgebundenen Verbraucher zu sein, war also der Anstoß für dieses Projekt. Mittels Überschlagsrechnung wurde eine jährliche theoretische Reichweite von 30.000 Kilometern errechnet. Da eine direkte Einspeisung des Sonnenstroms in den Fahrrad-Akku nicht möglich ist, wurde eine Pufferbatterie zwischengeschaltet. Bei der realisierten Lösung wird über einen Laderegler eine 12-Volt-Speicherbatterie mit Solarstrom versorgt, welche für das Laden des eigentlichen E-Bike-Akkus dient, wobei ein zweiter Laderegler den 36-Volt-E-Bike-Akku versorgt. Beim Kauf des verwendeten Akkus für den Zwischenspeicher wurde auf Reparier- und Recycling-Fähigkeit geachtet. Zudem wurde auf MPPT-Technologie, Tiefentladeschutz der Batterie sowie auf ein Batteriemanagementsystem Wert gelegt. Als Solarpaneel wurde ein besonders leichtes und flexibles 100-Watt-Paneel verwendet, das mit einem dünnen Holzpaneel verstärkt als Deckel des Anhängers dient.

Der Laderaum der leichten Transportbox beträgt 460x550x300 mm. Er kann flexibel für das Verstauen von Batterie, Ladegeräte und Kabel, aber auch für kürzere Fahrten ohne Photovoltaik-Paneel als Stauraum genutzt werden.

Fahrrad-Reparaturstation

Ein Kriterium des Bereichs „Mobilität“ ist es, SchülerInnen und LehrerInnen eine kostenlose Fahrradreparaturstation und entsprechendes Werkzeug zur Verfügung zu stellen. Deshalb wurde eine mobile Reparaturstation mit entsprechender Fahrradhalterung konstruiert und gefertigt. Diese Station wurde neben den Fahrradständern der HTL Vöcklabruck aufgestellt und bietet somit die Möglichkeit, bei Bedarf kleinere Reparaturen einfach durchzuführen.

HTLVB ist Energiesparmeister

In einem Schulgebäude gibt es viele Möglichkeiten, Energie einzusparen. Die benutzten Geräte – Beleuchtung, Beamer, PCs, Drucker, Visualizer etc. – befinden sich oft im Standby-Betrieb oder sind teilweise eingeschaltet, obwohl niemand diese benützt. In den Klassen und auch in den EDV-Sälen gibt es deshalb bei den einzelnen PCs Netzfreischalter, welche ungewollten Stromverbrauch (Standby-Betrieb) verhindern. Die Einführung von Hausregeln, die Verwendung von Netzfreischaltern, der Einsatz von Geräten mit geringem Stromverbrauch, die Abschaltung der Not- und Fluchtwegbeleuchtung in der Nacht und die Sensibilisierung aller Personen, im Schulgebäude Strom zu sparen, tragen zur Reduktion des unnötigen Energieverbrauchs bei. Überdies wird über eine hauseigene Photovoltaikanlage Sonnenstrom günstig und CO2-neutral selbst produziert.

HTLVB ist Papiersparmeister

Gerade in einer Schule gibt es viele Möglichkeiten, Papier einzusparen. So sind die Kopiergeräte, die an der HTL SchülerInnen und LehrerInnen zur Verfügung stehen, standardmäßig auf doppelseitiges Kopieren eingestellt. LehrerInnen sind auch aufgefordert, durch das elektronische Verteilen von Unterlagen und Skripten unnötiges Drucken zu vermeiden. Nicht benötigtes, einseitig bedrucktes Papier wird am Kopierer und in den Klassenzimmern gesammelt („Schmierzettel-Box“) und kann noch einmal verwendet werden.

INTERNETAUFTRITTE ZUM THEMA KLIMASCHUTZ UND NACHHALTIGKEIT

Um alle Aktivitäten zum Thema Umweltschutz sichtbar machen zu können, ist die Idee einer Webseite entstanden, auf der sich Personen eintragen und somit zeigen können, dass ihnen die Rettung der Erde ein wichtiges Anliegen ist.

Der Grundgedanke dieser Homepage ist: „Warum zeigen wir nicht, wie viele wir sind?“ Damit soll Menschen Mut gemacht werden, aktiv zum Schutz des Klimas etwas beizutragen bzw. ihre eigenen Maßnahmen in Bezug auf Umwelt- und Klimaschutz zu starten.

Von ca. 200 SchülerInnen und 30 Lehrkräften wurde eine Webseite erstellt, welche sich mit dem Thema „Umwelt und Klima“ auseinandersetzt. Neben Fakten zum Umwelt- und Klimaschutz sind auf der Webseite auch umfassende Maßnahmenpläne enthalten, welche eine Sammlung von Ideen zum nachhaltigen Handeln enthalten. Die Inhalte und Texte für den Internetauftritt wurden gemeinsam mit SchülerInnen im Rahmen des Projekts Österreichisches Umweltzeichen im Unterricht erarbeitet und in über 15 Sprachen übersetzt, um die Maßnahmenpläne auch weltweit zur Verfügung stellen zu können.

Ernährung an der HTLVB: „Gesund schmeckt‘s am besten“

Die Art unserer Ernährung ist für einen maßgeblichen Anteil des entstehenden CO2-Ausstoßes verantwortlich. Sehr viele Kreislauf- und Herzerkrankungen werden ebenfalls durch ungesunde Ernährung verursacht. Im Bereich des HTL-Buffets und im Schulrestaurant konnte in Bezug auf gesunde, nachhaltige und regionale Ernährung einiges verbessert werden.

Im Buffet werden neben gängigen Angeboten Gemüsesticks, Joghurts und Müslis angeboten und Salate frisch zubereitet. Auch fleischlose Produkte sind neben den gewohnten Produkten erhältlich. Im Kampf gegen den Zucker wurde die Befüllung der Getränkeautomaten überprüft. Getränke mit hohem Zuckergehalt wurden aus dem Sortiment genommen und das Angebot wurde um entsprechende gesunde Getränke erweitert. Wenn Produkte in vergleichbarer Weise in Bioqualität erhältlich sind, soll in Zukunft auch hier darauf Rücksicht genommen werden. Zudem ist die HTL Vöcklabruck bereits seit Jahren PET-frei. SchülerInnen sowie LehrerInnen haben die Möglichkeit, ihre Getränke in eine eigene HTL-Glasflasche abzufüllen.

Mein eigener Kaffeebecher

Beim „Kaffeeautomaten-Kaffee“ werden üblicherweise Einwegbecher verwendet. Diese werden zwar größtenteils fachgerecht entsorgt bzw. recycelt, der dabei entstehende Müll verursacht allerdings Kosten und zusätzliche Arbeit beim Entsorgen/Recyceln. Durch die Verwendung von eigenen personalisierten Kaffeebechern kann der hier entstehende Müll vermieden werden.

Von einem Schülerteam wurde dahingehend ein Konzept für alle Klassen ausgearbeitet, bei dem jeder seine eigene Kaffeetasse mitbringt. Die Schülerinnen und Schüler haben auch eine Lösung gefunden, wo diese Kaffeetassen gelagert und gereinigt werden können.

In einer zweiten, parallellaufen­den Arbeitsgruppe beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler damit, einen eigenen HTL-Kaffeebecher mittels Spritzgussverfahren herzustellen. In Zukunft sind also keine Einweg-Kaffeebecher mehr notwendig.

Shared Mobility: „Ich nehme dich mit!“

Viele LehrerInnen fahren jeden Tag alleine in die Schule/Arbeit. Durch die Organisation von Mitfahrgelegenheiten können aber die Kosten und auch das ausgestoßene CO2 stark reduziert werden. Um dies zu erleichtern, wurden die Wohnorte der Lehrkräfte entsprechend visuali­siert („Wer wohnt wo?“). Die Organisation von Mitfahrgelegenheiten und die gemeinsame An- und Abreise konnte dadurch bereits stark erleichtert werden. Außerdem ist angedacht, eine Mitfahr-App (wie z.B. umadum.at) bereitzustellen, um das Organisieren von Mitfahrgelegenheiten flexibler gestalten zu können.

Müll sammeln

Zwei Tage lang durchkämmten 30 Schülerinnen und Schüler der HTL Vöcklabruck einen Teil des Stadtgebietes, um diesen von den „Hinterlassenschaften“ verantwortungsloser Bürger­Innen zu säubern. Dabei gab es praktisch nichts, was nicht weggeworfen worden wäre: Vom Einkaufswagen im Fluss Vöckla über Alufelgen bis zu Autoreifen und Verkehrsschilder konnte alles gefunden werden. Insgesamt wurden im Rahmen des Turnunterrichts 10 Säcke voll mit Müll gesammelt. „Sehr zu Unrecht wird die Jugend oft kritisiert. Die Schülerinnen und Schüler sind mit gutem Beispiel vorangegangen!“, freute sich die ehemalige Bürgermeisterin Dr. Elisabeth Kölblinger und bedankte sich bei den SchülerInnen mit einer Jause für ihr Engagement.

Projekt „STÖPSELGELD“

Bei diesem Projekt sollen Personen auf das achtlose Wegwerfen von wieder verwendbaren Produkten sensibilisiert werden, wenn diese auch noch so klein und unwichtig erscheinen. Kronenkorken, die normalerweise im Restmüll landen, werden daher beim Projekt „Stöpselgeld“ gesammelt und in weiterer Folge einem Recyclingprozess zugeführt.

LehrerInnen und SchülerInnen folgten diesem Aufruf und sammelten innerhalb eines Schuljahres 100 kg Kronenkorken. Der Erlös der Sammelaktion kommt einer sozialen Einrichtung zugute – er wird der Notschlafstelle Vöcklabruck gespendet.

Das Wurmkistenprojekt

Der Biomüll in den einzelnen Klassen muss laufend fachgerecht entsorgt werden. Außerdem führt Biomüll wegen der Geruchsbelästigung immer wieder zu Diskussionen und Problemen. Durch eine sogenannte Wurmkiste könnte der anfallende Biomüll in hochwertige Komposterde umgewandelt werden.

Schülerinnen und Schüler der HTLVB haben sich mit dem Thema Entsorgung von Biomüll auseinandergesetzt und kamen zum Schluss, dass die Aufstellung einer Wurmkiste pro Stockwerk sinnvoll wäre. Die Betreuung der Kiste soll durch SchülerInnen erfolgen und in den Ferienzeiten werden die Würmer auf dem schuleigenen Komposthaufen in die Freiheit entlassen.

Marktvorteil „Unverpacktladen“: Wir helfen einem Greißler in der Region bei technischen und wirtschaftlichen Belangen

Der Einkauf bei einem regionalen Greißler bringt viele Vorteile, wie Nähe zu KundInnen, kurze Wege, persönliche und freundliche Bedienung. Allerdings gibt es kaum Geschäfte, in denen unverpackte Waren angeboten werden, obwohl die Nachfrage nach unverpackten Lebensmitteln, die weniger Verpackungsmüll erzeugen, stetig steigt. Ziel dieses Projektes ist es deshalb, kleine und regionale Lebensmittelhändler bei der Einführung eines „Unverpacktladens“ zu unterstützen.

Dabei liegt der Fokus bei der technischen und wirtschaftlichen Umsetzung. Die SchülerInnen suchten nach möglichen Bezugsquellen von Behältern und Gebinden für „Unverpacktläden“. Außerdem wurden die Kosten dieser Gebinde/Behälter ermittelt sowie ein Fragebogen zur Bedarfserhebung und Informationsblätter für die KundInnen erstellt. Ein möglicher nächster Schritt wäre die Kontaktaufnahme mit regionalen Greißlern, die gewillt sind, einen „Unverpacktladen“ in der Praxis zu erproben.

Nachhaltigkeit im Unterricht und bei Schulprojekten

Die Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit soll und muss sich im Unterricht widerspiegeln. Die Themen Umwelt, Gesundheit und Klimaschutz werden deshalb von den Lehrerinnen und Lehrern ALLER Fächer im Unterricht thematisiert und diskutiert. Dies wird auch im elektronischen Klassenbuch vermerkt und dokumentiert.

In einem Teilprojekt wurde zudem ein Maßnahmenkatalog („Was kann jeder tun?“) verfasst und von Lehrkräften thematisch den jeweiligen Unterrichtsfächern zugeordnet. Auch eine Checkliste, die dabei hilft, Projekte und Diplomarbeiten vor der Freigabe auf Nachhaltigkeit zu überprüfen, wurde erstellt. Im Rahmen eines Meetings der Schulgemeinschaft (Schüler-, Lehrer- und Elternvertreter) kann nun eine Anpassung bzw. Integration in den Lehrplan erfolgen.

COMPUTERSAMMELN FÜR KINDER

„Es gibt auch bei uns Kinder, die keinen Computer zur Verfügung haben“, zeigte Sozialstadtrat Thomas Pamminger ein dringendes Problem in unserer Gesellschaft auf. „Diesen Kindern können wir gemeinsam helfen.“ Aus diesem Grund startete der Sozialpolitiker gemeinsam mit der HTL Vöcklabruck und dem Bauhof die Initiative „#Computersammeln für Kinder“. Nicht mehr benötigte Geräte können in den Bauhof Vöcklabruck gebracht werden. Sie werden dann von der HTL aufbereitet und zur Wiederverwendung fit gemacht.

Es wurden bis jetzt 52 PCs und Laptops gesammelt und in der HTL Vöcklabruck mit Hilfe von SchülerInnen unter der Anleitung von DI Roland Pachinger auf ihre Wiederverwendbarkeit überprüft. Verwendbare Geräte werden in den Werkszustand zurückversetzt. Zu alte und nicht mehr verwendbare Geräte werden in Einzelteile zerlegt und fachgerecht entsorgt.

Ungefähr die Hälfte aller gesammelten Geräte konnte bisher einer Wiederverwendung zugeführt werden – die Geräte kommen SchülerInnen im Bezirk Vöcklabruck zugute. Der Bedarf wird von den jeweiligen Direktionen erhoben und dann an Sozialstadtrat Thomas Pamminger weitergeleitet. Diese Aktion ist im April 2020 angelaufen und dauert aktuell noch an.

Praktische Tipps bei der Realisierung von Solaranlagen im Privathaushalt

Bei der Realisierung von Solaranlagen sind viele Fragen zu klären. Diese stellen Techniker wie Nichttechniker oft vor unüberwindbare Hürden. Informationen müssen mühsam erarbeitet und zusammengetragen werden. Von Lehrkräften wurde daher ein einfacher Ratgeber mit praktischen Tipps zum Bau bzw. zur Installation einer Solaranlage erstellt, wodurch die Umsetzung von privaten Photovoltaikanlagen wesentlich erleichtert werden soll.

Seit Start der Arbeit zum Umweltzeichen wurden bereits einige private Photovoltaikanlagen in Betrieb genommen. In naher Zukunft soll zudem die hauseigene Photovoltaik-Anlage erweitert werden und auch der Bau mehrerer E-Tankstellen für Autos und Fahrräder am HTL-Gelände wird in Erwägung gezogen.